Ilka 11. Session: Inneres Kind

Kl: Da ist eine Türe, es fehlt unten ein Stückchen was vom Türblatt, da will ich mal rein!

Th: Bist Du bereit die Tür zu öffnen?

Kl: Ja.

Th: Dann öffne sie jetzt! (Geräusch einer sich öffnenden Tür)

Kl: Ich komme in einen Raum, da hängen überall Blumenkästen, das ist wie so ein kleiner Garten. Ich hab so das Gefühl, hier bereitet einer die Aussaat fürs Frühjahr vor und züchtet Pflanzen. Schön, da fühl ich mich wohl.

Th: Dann schau Dich mal ein bisschen um, vielleicht findest Du den, der da arbeitet und gärtnert. Vielleicht geht es auch gerade um Deine Allergien, mit den Pollen?

Kl: Ich sehe einmal Gemüse, das hier gezüchtet wird, und auf der anderen Seite sind eben diese Blumen, Wicken und was man jetzt eben so vor ziehen kann. Ich sehe kleine Buchsbäumchen, die schneidet einer zurecht - ja, schön, es sieht nach Arbeit aus. Es macht irgendwie so einen freundlichen, einladenden Eindruck. Das ist so, als ob jemand Gefallen am Wachstum findet – das kommt so bei mir an – als ob das einer so richtig beobachten will, wie etwas entsteht. Diese Atmosphäre herrscht hier, auch voller Respekt und Anerkennung. Ich schau mich jetzt um und frag mich ein bisschen, was ich hier soll. Ich frag jetzt den Raum: Ich bin nun hier und mir gefällt das ganz gut, aber ich möchte wissen, weshalb ich hier bin. Was ist Deine Botschaft für mich? „Die Botschaft ist: Das Wachstum zu beobachten, zu sehen, wie etwas entsteht.“, ja, das ist bei mir auch angekommen, aber es muss ja noch mehr dahinter sein.

Th: Könnte man das so sagen: Heute morgen haben wir die Lebensenergie wieder wach gemacht, lebendig gemacht und jetzt geht es um Wachstum? Als Ausdruck der Lebensenergie? Alles fängt an zu blühen, Wachstum pur, so wie jetzt, im Frühjahr, und in den Bildern, die Du hast. Und heil werden ist wie ein *Wachstumsvorgang*, heil sein ist der Endzustand.

Kl: Raum: Hat das was mit meinem körperlichen heil werden zu tun? „Ja, auch. Aber es soll Dir insgesamt ein Lebensgefühl vermitteln.“ Raum, meinst Du das Gefühl, heil zu werden, und daran Spaß und Freude zu haben, und das selbst anzuschauen, oder zu beobachten? Was meinst Du? Ich weiß es jetzt noch nicht. Gut ich möchte heil werden, wenn ich heil werde, wächst was in mir. Es wächst in mir wieder, was wächst in mir? Einmal die Freude, einmal... es kommt mir so vor, als ob so eine „gute Information“ für meine Zellen heran wachsen soll. Hm. Das möchte ich jetzt schon mal wissen. Eine gute Information, Raum, was verstehst Du unter einer *guten Information*?

Th: Er soll es Dir vielleicht mal ein Beispiel zeigen, oder jemand auftauchen lassen, der es Dir erklärt.

Kl: Ja, der Raum sagt: „Das fängt mit guten Gedanken an. Damit nährst Du praktisch Deinen Körper. Damit stärkst Du Deinen Körper.“ Aber die Gedanken - gut, die können natürlich schon auch meine Zellen beeinflussen - was meinst Du jetzt damit, Raum, dass meine Zellen eine gute Information bekommen? Welche Information haben sie jetzt bekommen, die Zellen? „Sie haben die Information bekommen, sich zu vermehren.“ Das ist ja soweit auch in Ordnung. Das dürfen sie ja auch.

Th: Wir könnten ja mal herbei rufen: Wer denn bisher der Hauptinformationslieferant war? Wer in Deiner Innenwelt hat dazu beigetragen, dass...

Kl: Wie die Zellen informiert werden?

Th: Ja, denn Du hast gesagt, sie bekommen gute Informationen, und schlechte – und wenn Du Krebs hattest, hast Du ja offensichtlich schlechte Informationen bekommen – gibt es denn noch irgendwo Instanzen, oder Aspekte in Dir, die noch schlechte Informationen liefern? Die Dich depressiv machen, die Dich noch runter ziehen usw. Wenn ja, dann sollen die einfach mal auftauchen!

Kl: Raum, gibt es in meinem Körper noch irgendwelche Gebiete, in die schlechte Informationen ausgesandt werden? Oder in denen irgendwie noch ein Mangel herrscht, bzw. für die es keine guten Informationen gibt? Der Raum sagt „Da frag doch Deinen Körper mal selbst!“. Das mach ich jetzt mal. Körper, kannst Du mir sagen, ob irgendwo in Dir noch schlechte Informationen entstehen, für meine Zellen? „Ja, in Deinem Kopf.“

Th: Und wer produziert die? Lass den einfach auftauchen!

Kl: Wer produziert diese schlechten Informationen? Der soll jetzt auftauchen! Ich sehe da ein kleines Kind, dass auf einer Blechtrommel so umher schlägt und ich muss jetzt mal das Kind fragen, warum es hier aufgetaucht ist – ich sehe irgendwie keinen Zusammenhang. Kind, sag mal, Du spielst mehr schlecht als recht, schlägst auf Deine Trommel, warum bist Du hier aufgetaucht? Hier geht es ja um ein ganz anderes Thema, was willst Du mir sagen? Hm. „Ich will Deine Aufmerksamkeit auf mich ziehen.“, das hast Du gemacht.

Th: Ja, genau. Das heißt aber auch: Anscheinend hast Du es die ganze Zeit nicht bemerkt, denn wenn es schreit und tobt, dann will es wohl, dass Du es beachtest. Frag es mal, ob es sich die ganze Zeit unbachtet gefühlt hat!

Kl: Hast Du Dich die ganze Zeit von mir unbeachtet gefühlt? „Ja, schon.“

Th: Wie alt ist das Kind ungefähr?

Kl: Ich schätz mal so drei, vier.

Th: Frag es ganz direkt, ob es Dein inneres Kind ist!

Kl: Bist Du mein inneres Kind? „Ja.“

Th: Haben wir schon mal mit dem inneren Kind gearbeitet?

Kl: Nee.

Th: Dann wird es Zeit, dass es kommt, super! Anscheinend fühlt es sich unbeachtet. Frag mal, wie es ihr geht, was es Dir mitteilen will!

Kl: Also, nachdem wir ja geklärt haben, wer Du bist – Du bist mein inneres Kind – scheint es so, dass wir irgendwas zu besprechen haben. Jetzt frag ich Dich einfach mal: Wie geht es Dir, inneres Kind? „Ich sitz da und will, dass Du mich hörst und dass Du mich siehst und Du überrennst mich. Du weißt überhaupt nicht, welche Bedürfnisse ein Kind hat!“

Th: Das soll es Dir mal zeigen!

Kl: Inneres Kind, zeig es mir! „Ich möchte spielen, ich möchte einfach da sitzen und möchte spielen. Einfach nur spielen.“. Was möchtest Du spielen? „Ich möchte verschiedene Gesellschaftsspiele spielen und möchte das Gewinnen und das Verlieren üben.“, hm. Warum ist das denn so ein Bedürfnis für Dich, das zu üben? „Naja, damit ich später, wenn ich in die Situation komme, zu gewinnen, damit umgehen kann, und genauso gut, wenn ich verliere.“, hm, hast Du damit schlechte Erfahrungen gemacht? Darauf käme ich gar nicht, dass man das üben soll oder will! „Ich möchte bei den anderen Kindern...ich möchte immer vorbereitet sein.“. Wie meinst Du das? „Ich will nicht immer nur verlieren!“. Hast Du denn immer verloren? „Nee, nicht immer, aber ich will diese Situation aushalten können.“, hm. Irgendwie ist das für Dich schwierig. Hast Du davor Angst? „Ja, ich will nicht ausgelacht werden und ich will mich auch nicht lächerlich machen. Ich will einfach vorbereitet sein und will beweisen, dass ich es das nächste mal besser kann.“

Th: D.h. das innere Kind hat ganz gut Stress?

Kl: Ja.

Th: Hat das innere Kind erlebt, dass es einfach geliebt wird? Einfach, ohne Bedingung, nur weil es da ist? Kennt es das? Frag es mal!

Kl: Inneres Kind, kennst Du die Situation einfach nur so geliebt zu werden? Nur weil es Dich gibt, ohne Bedingung? „Nee, das kenne ich nicht.“

Th: Das wäre der Normalzustand: Die Eltern freuen sich, dass ein Kind da ist, einfach so, weil es da ist, weil es ist, wie es ist, weil es lacht, weil es laufen lernt...

Kl: Weil es halt da ist!

Th: Weil es da ist.

Kl: „Nee, das kenne ich so nicht.“

Th: Gut, dann holen wir die Eltern des Kindes, also in dem Alter.

Kl: Ja.

Th: Und dann soll das innere Kind zu Mama und Papa sagen: „Ich kenne das nicht, dass ihr mich einfach so liebt, wie ich bin!“, es soll sich einfach mitteilen. Mal gucken, wie die Eltern reagieren!

Kl: Ich hab jetzt meine Eltern her geholt. Mein Vater und meine Mutter. Ich fange mit meiner Mutter an und sag: Schau mal Mutter, was ich festgestellt habe, ich werde nicht einfach nur um meinetwillen geliebt, sondern es sind immer irgendwelche Bedingungen daran geknüpft. Ich kenne es gar nicht, dass man mich einfach so liebt! Sie sagt: „Na gut, das ist eben so! Man muss es sich erarbeiten, erkämpfen, dass man geliebt wird.“

Th: Offensichtlich hat Deine Mutter das so erfahren, aber es gibt die Meinung, ein Kind wird einfach nur geliebt, weil es ein Kind ist.

Kl: Mutter, das ist Deine Erfahrung, es gibt aber natürlich auch andere Eltern, andere Mütter, die ihre Kinder bedingungslos lieben. Hast Du Dich denn nicht einfach nur gefreut, dass ich da bin? „Doch, doch! Das hab ich!“. Aber warum hast Du mich dann nicht so geliebt, wie ich bin? „Das hab ich schon, nur waren da immer die Auflagen vom Vater, der hat seinen Job gemacht und ich hab das mit den Kindern hinzu kriegen. Was mir schon Freude gemacht hat - ich hab ja meine Kinder über alles geliebt - aber ich musste dem Vater Rechenschaft ablegen, dass ich das schaffe.“

Th: Das soll sie dem Kind sagen! Guck mal, wie das Kind reagiert! D.h. also: Die höchste Priorität hat der Papa. Die Mama von dem inneren Kind sagt, sie hat sich nach dem Papa gerichtet und nicht...

Kl: ... nach dem Kind.

Th: ... nicht nach dem Kind, nicht nach der inneren Stimme usw. Das soll sie dem inneren Kind mal erklären!

Kl: Mutter, jetzt erkläre das mal dem kleinen, inneren Kind, dass Du Dich nicht nach ihr richtest, sondern dass Du Dich nach Deinem Mann richtest! Jetzt ist das Kind aber sehr traurig.

Th: Ja, genau. Ist es das, was es die ganze Zeit gespürt hat? Dass es nicht so richtig akzeptiert wird? Ist es genau das?

Kl: Ja.

Th: Dann soll es das der Mama sagen!

Kl: Weißt Du, Mutter, das ist nicht so einfach! Ich merke schon, dass Du mich magst, aber ich merke auch, wie das letztendlich von dem, was der Vater will, übertüncht wird. Dass wir nur dann geliebt und akzeptiert werden, wenn wir genau so sind, wie es der Vater sich vorstellt, in dem Rahmen, den er sicht denkt. „Dein Vater meint das ja nicht böse, aber er hat sich das eben so vorgestellt, und er möchte auf jeden Fall seine Vorstellung durchziehen.“

Th: Aha, das wird es sein! Und deshalb opfert er, wie so selbstverständlich, die Liebe für das Kind. Eigentlich müsste das Kind erleben, dass es geliebt wird, das ist die Basis, das ist das wichtigste, was es gibt, und nicht die Vorstellungen des Papas. Also die müssen sich irgendwie noch mal organisieren, die zwei, das innere Kind und Dein Papa. Hol ihn herbei, das Kind muss mit ihm reden!

Kl: Vater, komm her! Schau mal, es kann nicht sein, dass Du die Mutter so blockierst, und dass das, was Du möchtest, über allem steht und sie die Liebe und Fürsorge nicht aufbringen kann, die ein kleines Kind eben braucht! „Ja, aber irgendwie müssen wir das hier schon aufteilen! Ich kann nicht alles machen! Ich kann nicht für die Familie zuständig sein, das Geld verdienen und Deine Mutter ist immer nur lieb und nett? Auch ihr Bereich muss klappen! Ich kann mich jetzt nicht auch noch um den Mist, den ihr macht, kümmern. Ich möchte das nicht!“

Th: Das ist ja o.k.! Natürlich gibt es eine Arbeitsteilung, die Eltern müssen sich organisieren, da hat das kleine Kind sich raus zu halten. Trotzdem: Hinter allem muss absolute Akzeptanz sein. Dein Vater muss das innere Kind bedingungslos lieben! Das ist so eine Art Nahrung, da wächst jede Blume, das ist einfach die Basis. Und offensichtlich ist das nicht passiert, sonst wäre das Kind nicht so traurig. Er soll sein Kind fragen, es ist ja seine Tochter!

Kl: Vater, warum konntest Du mich denn nicht bedingungslos lieben? „Ja, ich hab Dich schon geliebt, gar keine Frage! Du warst ja für mich das Wichtigste. Aber nicht bedingungslos.“

Th: Dann soll er sich jetzt mal angucken, ob das kleine Kind fröhlich oder traurig ist!

Kl: Vater, frag doch das kleine Kind: Bist Du fröhlich oder traurig? „Ich bin traurig. Ich kann mich nicht entwickeln. Ich darf einfach nicht so sein, wie ich bin.“

Th: Also hat Dein Papa offensichtlich was falsch gemacht - so gut wie er es machen wollte – irgendwas ist das schief gelaufen. Da muss er jetzt mal nachgucken.

Kl: Papa, irgendwas ist da ja schief gelaufen! Wir haben ja schon in der letzten Session aufgeklärt, dass Du selbst auch keine Liebe von Deinen Eltern erfahren hast, und dass Du sie deshalb nicht weiter geben konntest; dennoch müssen wir das jetzt klären! Dieses innere Kind ist sonst immer noch weiter verletzt und kann sich nicht entfalten, es kann die erwachsene Ilka nicht nähren! Denn die erwachsene Ilka ist dann nur im Kopf in ihrer Mitte, und nicht aus einem Gefühl heraus, dem Gefühl, angenommen zu sein.

Th: Der Papa müsste dahin kommen, das Kind bedingungslos zu lieben, es aus sich heraus zu lieben, und nicht irgendwelche heftigen Sachen darüber stülpen, um es unterzuordnen. Das innere Kind muss fröhlich bleiben, denn das ist die wichtigste Quelle fürs ganze Leben. Jeder lebt aus seinem inneren Kind heraus. Wenn diese Quelle versiegt, dann legt sich so eine Schwere, eine Traurigkeit – irgend so was - auf das Leben. Deshalb ist auch das Eingangsbild mit dem Blumenraum genau richtig: Es muss etwas aufblühen können! Hier sind wir an den Wurzeln, hier ist irgendwas nicht so optimal. Daran müssen wir jetzt arbeiten, das muss Dein Papa einsehen.

Kl: Ja. *seufzt*, hm... ja, er sieht es schon ein, dass das innere Kind Liebe braucht, aber...

Th: Er soll mit dem Mädchen reden! Die ist noch ganz fit, die weiß genau was sie braucht.

Kl: „Inneres Kind, ich weiß schon, dass Du das brauchst, aber ich kann es Dir jetzt nicht geben! Ich habe es selbst auch nicht erfahren und habe nicht die Fähigkeit, nicht die Kompetenz, es zu leben. Ich bin zu schwach.“

Th: Guck mal, wie das Kind darauf reagiert!

Kl: Das Kind geht fast zum Vater und will ihn trösten.

Th: Das Kind ist stärker als der Papa, ist o.k., das soll es ruhig machen. Vielleicht erlebt der Papa dadurch, dass es toll und stark ist? Vielleicht bewundert der Papa sogar das Kind? Wer weiß!

Kl: Komm, komm Papa, komm her... es ist für mich schon schlimm, weißt Du, es erfüllt mich mit so einer Traurigkeit, die mich so abschneidet, ich kann nicht aus dem Vollen schöpfen, ich kann nicht erblühen, weil ich... Deine Liebe...ich will Deine Lieben haben! Ich will Deine bedingungslose Liebe! Die brauche ich! Und die von der Mutter – das ist der Grundstein für mich – ich will das von niemand anderem haben! Jetzt will ich sie erst mal von Dir! Weißt Du, das ist wie so eine kleine Blumenzwiebel, die man in die Erde steckt, so halb in den Lehmboden rein, und dann erwartet man, dass es die tollste Blume gibt, weit und breit, ohne den Boden vorher zu bereiten. Die Blume möchte eine weiche, gehaltvolle Erde haben und keinen harten Boden! Die Würzelchen sind noch nicht so stark, die entwickeln sich erst, sie braucht erst mal Nahrung. „Ich hab gedacht, das reicht, wenn ich Dir den materiellen Rahmen schenke.“

Th: Guck mal, was das Kind antwortet!

Kl: Vater, das hatten wir ja schon oft! Das ist sicherlich sehr wichtig und ich brauch diesen Rahmen auch, gerade ich! Aber was mir noch viel mehr fehlt ist, mich fallen lassen zu dürfen, so sein zu können, wie ich bin, mit allen meinen Vor- und Nachteilen. Und dass meine Nachteile nicht immer so als Problem heraus gepickt werden, sondern dass meine Nachteile vielleicht sogar meine Vorteile sind, dieses Gefühl brauch ich!

Th: Dann guck mal, ob Dein Papa bereit ist, Dir das zu geben.

Kl: „Ja, ich will es Dir geben, aber ich kann es nicht!“

Th: Weil er es nicht hat?

Kl: „Ich hab es selbst nie erfahren, ich weiß nicht, wie ich das mache?!“

Th: Gut, dann machen wir es wieder über eine Farbe, damit er wenigstens eine Ahnung davon kriegt. Er soll Dir wieder die Farbe nennen, die er braucht, damit er Dich so akzeptieren kann, so wie Du bist.

Kl: Das wäre die Farbe gelb.

Th: Dann machst Du es wieder in zwei Stufen: Lass zuerst die Farbe in Dich einlaufen, und guck mal, wo es überall hin fließt.... (entspannende und kraftvolle Musik)

Kl: Die Farbe ist jetzt durch meinen Körper durch gelaufen, wo immer sie hin musste ist sie hin gelaufen.

Th: Gut, jetzt lass die Farbe wieder einlaufen, in Dich, durch Deinen Körper hindurch, und wenn Du angefüllt bist, schickst Du sie weiter zu dem Bild von Deinem Vater von damals! Guck mal, wie er sich dann verändert!

Kl: Hm. Er ist ein totaler Skeptiker, wie immer. Er sagt, dass er auf der einen Seite alles tun will, auf der anderen Seite sagt er sich „Naja, auf was lass ich mich da jetzt ein?“

Th: Das ist eine Erfahrung für ihn.

Kl: Ja, aber er macht es.

Th: Er hilft seiner Tochter.

Kl: Ja. Ich merke, dass es nun auch bei ihm angekommen ist, und nun geht von ihm so eine gewisse Ruhe aus, so eine Souveränität, das ist wie eine Aura um ihn herum, und ich halte mich gerne in der Nähe auf.

Th: Zeig ihm das!

Kl: Vater, ich merke jetzt, dass Du für mich eine ganz andere Ausstrahlung hast und nun halte ich mich gerne in Deiner Nähe auf. Du bist irgendwie ruhiger geworden, und gleichzeitig werde ich ruhiger. Ich denke, wir spüren beide, wie beruhigend das ist, diese Akzeptanz, wie einen das befreit. Das ist als ob da etwas aufgesprengt worden ist was vorher verschlossen war, was immer so unter Verschluss gehalten werden musste.

Th: Jetzt guck mal, wie das kleine, innere Kind aufblüht, sich bewegt.

Kl: Ja, das ist sehr in sich gekehrt, es ruht in sich, es muss nicht mehr so umher hüpfen.

Th: Dann schau mal, wie die Mama darauf reagiert!

Kl: Die guckt auch erst mal ein bisschen skeptisch. Sie sieht uns gerade als fremde Personen, das ist sie so nicht gewohnt, wie wir jetzt sind.

Th: D.h. ihr fehlt eigentlich auch so eine Beziehung zu ihrem Kind – ein Stückchen.

Kl: Ja.

Th: Dann müssen wir auch ihr diese Fähigkeit geben, sonst wird es schwierig. Frag sie, was ihr fehlt!

Kl: Mutter, was fehlt Dir um mich bedingungslos lieben zu können? „Mir fehlt die Akzeptanz von Deinem Vater.“

Th: D.h. sie wird jetzt quasi neidisch oder so was? Sie sieht: Der Papa liebt Dich, und zwar bedingungslos, aber nicht sie, und deshalb nimmt sie sich raus, oder?

Kl: Ja.

Th: Dann soll sie es ihm sagen!

Kl: Ich möchte auch von Dir bedingungslos geliebt werden, Gerhard, so wie Du das mit der Ilka machst! „Ja, aber Du bist doch erwachsen!“

Th: *lacht*, das ist immerhin seine Frau! Die soll sich wehren! Sie soll auch mal hin spüren: Vielleicht will sie auch von ihrem Papa bedingungslos geliebt werden?

Kl: Nein, nein! Von ihrem Vater wurde sie bedingungslos geliebt! Das hat sie nie mehr wieder in ihrem Leben erlebt.

Th: Super, dann ist das natürlich die Diskrepanz zu ihrem Mann, bei dem sie das eigentlich noch sucht.

Kl: Ja.

Th: Dann soll sie ihm das mal so ganz klar und deutlich sagen!

Kl: „Schau mal, mir ist das gerade eingefallen: Mein Vater hat mich bedingungslos geliebt. Der hat all das, was mich bewegt hat, einfach gewusst, das hat er mir an den Augen abgelesen. Jetzt bin ich mit Dir zusammen, und da ist das anders. Du stellst Ansprüche, das ist für mich ganz neu, und ich merke, dass ich Deinen Ansprüchen gar nicht gerecht werden kann. Ich verlange aber von Dir – weil ich das brauche, um existieren zu können – bedingungslose Liebe!“. Mein Vater sagt, na ja, also irgendwie ist er dazu nicht ganz bereit, irgendwie ist ihm das zu doof. Er sagt „Bedingungslose Liebe?“, so ungefähr: „Da könnte ja jeder kommen!“

Th: Immerhin ist es seine Geliebte, seine Frau, die er da vor sich stehen hat. Gut, irgendwie müssen die das klären, wie auch immer. Deine Mutter muss Kontakt zu dem kleinen Kind aufnehmen! Deine Mutter sagt, „Das liegt am Papa! Der liebt mich nicht!“, aber das ist letztendlich ein Eheproblem. Sie muss mit dem Kind klar kommen! Das ist ihr Kind! Eine Mama und ein Papa haben absolut hinter dem Kind zu stehen. Sie haben es zu ehren! So rum ist es richtig.

(Kassette dreht um)

Kl: ... dass die sich nicht bedingungslos lieben, das hat dann irgendwie auf mich abgefärbt.

Th: Ja, offensichtlich, aber unabhängig davon, wenn die miteinander nicht können, ist das deren Problem. Deine Mama muss hinter Dir stehen. Deinen Papa haben wir jetzt dazu gekriegt, nun muss das Deine Mama noch machen, ob sie will oder nicht.

Kl: Mutter, Du hast es erfahren, siehst Du? Du hast es mit Deinem Vater erfahren. Ich hab es noch gar nicht erfahren. Der Vater hat es mir jetzt gegeben, aber ich brauch es auch von Dir! Ich muss jetzt wachsen, ich muss groß werden.

Th: Da sie durch ihren Vater weiß wie schön das ist, muss sie es gerade deshalb weiter geben können.

Kl: „Ja, aber mir sind doch die Hände gebunden, durch Deinen Vater.“

Th: Das muss sie riskieren! Da kann sie niemanden vor schieben, das ist jetzt ein fauler Trick. Dann muss sie es mit gebundenen Händen tun, das ist ihre Geschichte. Du kannst als Kind verlangen, dass sie Dich liebt, weil Du da bist, und nicht erst weil der Papa ja dazu sagt, das ist Quatsch. Vordere es ein! Sie kann das nicht auf Deinen Vater abschieben, so nach dem Motto: „Der ist der Sündenbock.“, verstehst Du? Sie MUSS als Mama zu Dir stehen. Punkt.

Kl: Mutter, Du musst hinter mir stehen! Ich brauch das, um groß zu werden. Du kennst das, ich kenne es noch nicht. „Bislang waren wir immer zusammen, weil wir immer zusammen schwach waren – Du warst schwach, ich war schwach – aber jetzt bist Du auf dem Weg Dich zu stärken, und da bleib ich schwach zurück, das gefällt mir nicht.“

Th: Sagt sie?

Kl: Ja.

Th: Deshalb muss sie in die Stärke, sie muss Dir das vermitteln. Sie muss das jetzt tun, das ist nicht Deine Aufgabe. Sie hat einen tollen Papa gehabt, sie ist gewachsen, jetzt muss sie in diese Energie. Sie muss absolut hinter Dir stehen und kann das nicht auf jemanden abschieben.

Kl: Mutter, ich würde vorschlagen: Frag doch einfach mal Deinen Vater, wie er das gemacht hat! Oder frag ihn, wie Du es machen könntest, so!

Th: Sie kann auch eine Farbe kriegen, damit sie die Qualität bekommt, aber sie muss sich ändern.

Kl: Ach, der Großvater ist da, und sagt: „Helga, das ist doch gar kein Problem, Du kannst das doch! Du musst einfach Deinen Kopf durchsetzen! Das, was Dir jetzt wichtig ist, und wenn Dir in dem Moment Dein Kind wichtig ist, dann bleib dabei!“

Th: Genau. Das muss sie wohl lernen, üben. Die hat es sich bequem gemacht und hat es auf den bösen Papa abgeschoben.

Kl: Jetzt sagt der Großvater zu seiner Tochter, „Also wenn das so ist,“, er hat das ja auch gerade gesehen, „dann stiehlt sie sich ganz schön billig aus der Situation , und das habe ich ihr so nicht beigebracht.“

Th: Der soll ihr ruhig mal ein bisschen den Marsch blasen, die hat so viel Energie gekriegt, die muss das jetzt weiter geben, das ist ihre Aufgabe.

Kl: Aber sie sagt jetzt gerade, „Die Energie hat mir die Mutter wieder genommen.“, also was sie vom Vater bekommen hat, hat ihr ihre Mutter auch wieder genommen. Aha! Und sie will das so bei mir auch machen.

Th: Aha, siehst Du! Also eigentlich hätte sie gerade dadurch lernen müssen, dass sie es nicht so macht. Deine Mama hat offensichtlich was zu lernen, sonst muss das wieder das Kind ausbaden.

Kl: Also Mutter, dass kann nicht sein, dass ich das ausbaden muss! Ich denke, ich gebe der Mutter mal Farbe.

Th: Frag sie, was sie bräuchte, damit sie das kann: Dich einfach lieben und annehmen und sich freuen, dass Du da bist, bedingungslos.

Kl: Mutter, was für eine Farbe bräuchtest Du, um mich bedingungslos lieben und annehmen zu können? Sie braucht blau.

Th: Gut. Dann mach wieder die zwei Schritte, erst in Dich, dann in sie... (Musik)

Kl: Ich bin jetzt voll.

Th: Dann lass jetzt noch mal diese blaue Farbe laufen, diesmal durch Dich hindurch, zu ihr, und beobachte, wie sie sich verändert.

Kl: Ja, das ist jetzt bei ihr auch durch.

Th: Dann guck mal, wie sie jetzt mit dem Kind umgeht, oder wie die kleine Ilka aussieht und wie die beiden miteinander klar kommen.

Kl: Ich sehe gerade, dass das Kind jetzt plötzlich einen alten Kopf hat, einen alten Kopf und graue Haare.

Th: Frag sie mal, was das soll!

Kl: Kind, warum erscheinst Du mir jetzt mit dem alten Kopf und grauen Haaren? Ist es so, dass Du erst alt werden musstest, damit die Mutter Dir die Liebe schenkt? „Nee, das heißt, dass die Mutter jetzt ein altes Kind sieht. Sie sieht mich jetzt so.“

Th: Dann fragen wir doch mal die Mutter: Was bedeutet das?

Kl: Mutter, was bedeutet das, dass Du mich jetzt zwar als Kind siehst, aber mit einem alten Kopf und grauen Haaren? „Ja, wenn ich Dir bedingungslose Liebe gebe, dann fühlst Du Dich für mich so alt an.“ Mutter, wie meinst Du das? Ich verstehe das nicht, ich bin doch ein Kind! So als ob sie sagen wollte: „Ich bestärke Dich damit so sehr, dass Du schon als kleines Kind so wissend bist und...“

Th: Das kann ja nicht sein, wenn sie alles bekommt, dass sie alt ist. Also eigentlich müsste das Kind fröhlich und lebendig sein, sich freuen, es müsste ihm gut gehen und könnte toll aufwachsen. Irgendwas drückt sich da noch aus, vielleicht die Oma? Frag doch mal das Kind selbst, frag dieses alte Gesicht!

Kl: Kind, warum hast Du denn so ein altes Gesicht und graue Haare? „So fühle ich mich, wenn ich diese Liebe von Vater und Mutter gleichzeitig erfahre.“, aber das ist doch eigentlich gut, wenn man die Liebe von beiden erfährt.

Th: Geh mal in das Kind rein, und guck mal, wie es sich anfühlt. Irgendwas ist da noch.

Kl: Ja, das fühlt sich jung, in einem alten Körper, mit einem alten Geist.

Th: Wie gehen denn Deine Eltern jetzt mit Dir als Kind um?

Kl: Mein Vater, das war ja o.k., meine Mutter hatte da noch ihre Schwierigkeiten. Sie will das, aber sie sieht dann dieses Kind mit dem alten Kopp und den grauen Haaren.

Th: Irgendwas stimmt da nicht, da läuft was quer.

Kl: Mutter, schau doch mal genauer hin! Ich bin gar nicht alt, Du siehst mich nur so!

Th: Ah ja, dann ist es ihre Vorstellung, dass Du dann reif bist, alt bist und so?

Kl: Ja.

Th: Vielleicht hat sie die Vorstellung, wenn Du klein bist, dann bist Du eh nicht vollkommen, man kann Dich nicht bedingungslos lieben, dazu musst Du erst alt und wissend sein? Keine Ahnung, irgendwas stimmt noch nicht.

Kl: Vielleicht kann mein Vater helfen? Vater, Du konntest mich bedingungslos lieben, aber die Mutter hat das Problem, wenn sie es macht, erscheine ich ihr als Kind mit einem alten Kopf und grauen Haaren. Kannst Du mir sagen, was da schief läuft? Warum sie das so sieht? Was ist der Hintergrund? „Helga, jetzt hab ich mich schon auf diese bedingungslose Liebe unseres Kindes eingelassen, warum zierst Du Dich denn so? Du machst das zwar, aber warum kommt bei Dir so ein alter Kopp raus? Für was steht der alte Kopf?“, „Der alte Kopf steht für Wissen.“

Th: Meint sie so etwas ähnliches wie eine alte Seele? Weisheit?

Kl: Meinst Du so etwas wie: Alte Seele, Weisheit? Ja, sie will nicht bevormundet werden. Zuerst hat sie der Vater bevormundet, und jetzt hat sie Angst, dass ich sie bevormunde.

Th: Sie sieht dann quasi die Mama in Dir, hat Angst vor Dir und kann Dich nicht mehr als Kind nehmen?

Kl: Ja.

Th: D.h. für sie ist ein Kind eigentlich etwas unfertiges. Und jetzt bist Du plötzlich fertig und perfekt.

Kl: Ja!

Th: Also kann es nur so was wie die Mama sein?

Kl: Ja!

Th: Dann machen wir es mal ganz einfach: Sie soll ihre Mama auftauchen lassen, und soll zu ihr sagen: “Du bist meine Mama.“, und zu Dir soll sie sagen: „Du bist mein Kind.“, vielleicht orientiert sie sich dann wieder richtig.

Kl: Mutter, lass jetzt mal Deine Mutter auftauchen. Sie holt sie her. Und jetzt stellen wir uns nebeneinander. Schau Mutter, das hier ist Deine Mutter, und das bin ich, ich bin Dein Kind.

Th: Ja. Vielleicht muss man ihr das sagen, damit sie wieder eine Orientierung bekommt? (Pause) Passiert irgendwas?

Kl: Nein.

Th: Dann geh in Deine Mutter hinein und guck aus ihren Augen heraus, schau mal, ob Du das so sehen kannst: Kind und Mutter.

Kl: Meine Mutter ist einfach nur verängstigt. Sie ist sich nicht mehr sicher, was jetzt richtig ist. Sie ist in so einem Zwiespalt drin: Macht sie das eine, dann wird das andere negativ, also macht sie lieber gar nichts, das wäre ihr am liebsten.

Th: Weißt Du was, wir holen die „Urmutter“. Die Urmutter, das ist ein Symbol der Menschheit, jede Frau weiß, was Mutter sein bedeutet, und diese Urmutter soll sie jetzt einfach in die Lehre nehmen, in ihre Obhut nehmen, bzw. nur mal in Kontakt mit ihr gehen.

Kl: O.k. Meine Mutter kommt jetzt zur Urmutter hin und diese erzählt ihr, wie schön es ist, in Liebe zu reifen, in Liebe zu gedeihen, in Liebe alt zu werden. Und sie erzählt ihr, dass das auch unterschiedliche Prozesse sind: Einmal die Wachstumsphase, dann das Entwickeln, wenn sich eine Blume voll entfaltet, und dann das Alter, wenn die Blume abblüht. Das sind alles Prozesse, die von der Natur so eingeleitet worden sind, da ist keiner schöner als der andere, jeder Prozess ist auf seine Art schön. Meine Mutter hört ganz aufmerksam zu, und sie findet das jetzt schön, wenn bedingungslose Liebe zirkulieren kann, das erreicht sie. Es ist so, dass die Probleme, der Ärger usw., also alles, was auftaucht, einfach regelbar, handelbar sind, und das sieht sie auch ein.

Th: Die Urmutter soll ihr auch die Fähigkeit verleihen für das Kind da zu sein.

Kl: “Und jetzt, nachdem ich Dir das so gezeigt habe, verleihe ich Dir die Fähigkeit Deinem Kind gegenüber diese Liebe leben zu können.“

Th: Gut, dann guck mal, wie das Kind jetzt aufwächst, spielt...

Kl: Ja, das Kind ist nicht mehr so sehr viel da und dort und hier und da, sondern es ist viel mehr in sich gekehrt. Es nimmt sich Zeit, sich alles genau anzuschauen und es kann gerade bei dem verweilen, was es interessiert, was spannend ist. Irgendwie ist dieser Druck, immer etwas suchen zu müssen, also die Liebe zu suchen, jetzt weg. Es ist einfach da. Es muss nichts tun.

Th: Wie alt ist es jetzt? Welchen Gesichtsausdruck hat es? Und können sich Mama und Papa jetzt hinter das Kind stellen? Symbolisch.

Kl: Das Kind ist immer noch so drei, vier Jahre alt. Der Vater steht auf jeden Fall hinter ihr, die Mutter tut sich immer noch ein bisschen hart.

Th: Die hat noch einiges mit dem Kind laufen, oder?

Kl: Sie denkt, das Kind möchte ihr das Leben rauben. Mutter, wie meinst Du das denn? Ich raub Dir doch nicht Dein Leben! „Ja, aber Du verlangst diese bedingungslose Liebe und.... das drückt mir fast ein bisschen die Kehle zu.“

Th: Frag mal die Kehle, was das für ein Druck ist! Sie soll das mal umsetzen in ein Bild und wir gucken, was da kommt.

Kl: Die Kehle der Mutter drückt es zu, nicht meine.

Th: Ach so, ich dachte das drückt bei Dir.

Kl: Nein. Die Mutter empfindet es so, wenn sie mich bedingungslos lieben soll, als ob es ihr die Kehle zudrückt. Heißt das, Mutter, dass Du überhaupt keine Energie mehr für mich hast? Naja, es ist ihr nicht ganz so wichtig, weil sie möchte diese Energie, die ihr noch verbleibt, lieber ihrem Sohn schenken.

Th: Sie will es also aufteilen, lenken.

Kl: Ja, sie will es lenken. Sie weiß ja, ich bekomme es vom Vater und dann will sie es lieber dem Sohn...

Th: Eigentlich ist es wichtig, dass beide von beiden bekommen, denn sonst hat der Sohn nachher ein Problem mit dem Papa, weil er von ihm keine Liebe gekriegt hat, und Du hast ein Problem mit der Mama, weil die sich zurück gehalten hat. Hast Du ein Problem mit Deiner Mama gekriegt, im Laufe der Zeit?

Kl: Jetzt nicht mehr, aber früher war es oft mal so. Sie ist mir so auf den Pelz gerückt und das war mir dann zuviel. Sie war auch immer so einfordernd und das wollte ich nicht geben.

Th: Dann sag ihr das: „Guck mal, weil ich das damals von Dir nicht gekriegt habe, wollte ich es Dir auch nicht geben.“. Irgendwie seid ihr auf die gleiche Ebene gekommen. Wenn sie offen und großzügig gewesen wäre, dann wäre das nachher etwas ganz selbstverständliches gewesen und Du hättest es nicht zurück halten müssen, denn Du hättest es nicht anders gekannt. Insofern hat sie sich das selbst eingebrockt. Diese Wechselwirkung sollte sie noch wahrnehmen!

Kl: Mutter schau, was daraus geworden ist: Du bist mir später zu nah gerückt und zwischen uns war so eine Abwehr - ein bisschen geben und wieder abwehren – was für die kleine Ilka nicht gut ist. Und für Dich ist es auch einfacher, wenn Du bedingungslose Liebe leben kannst. Du kannst sie auch Deinem Sohn geben, Du musst Dich ja nicht verausgaben! Es kostet Dich auch kein Geld, es kostet Dich nicht Deine Gesundheit, es ist einfach etwas, das in Deinem Herzen für uns beide bereit liegt. Ich denke, wenn Du es meinem Bruder und mir gibst, dann wirkt sich das auf uns alle vier aus, weißt Du, dann wirkt das auf den Vater, auf mich, auf den Herbert, und im Endeffekt bekommst Du dann einfach so geschenkt, was Du immer wolltest! Sie sagt: „Ja, wenn praktisch alle davon profitieren, dann wäre es für mich auch akzeptabel.“

Th: Vielleicht sollten wir einfach noch mal in diesen Blumenraum gehen und mal gucken, welche Veränderungen das gebracht hat.

Kl: Der Blumenraum ist nach wie vor sehr schön, ich sehe gar keine großen Veränderungen. Es ist nach wie vor sehr ordentlich, sehr liebevolle Atmosphäre, sehr...

Th: Dann bring mal das kleine Kind mit in diesen Raum. Es ging ja um aufblühen, und dann kam das kleine Kind, dass irgendwie traurig war. Bring die beiden mal zusammen, ja, bring das Kind mal in den Blumengarten!

Kl: Ah, das freut sich! Das will gleich los legen und will buddeln! Jetzt merke ich natürlich, dass meine Mutter auch gleich dabei ist, sie will mit buddeln! Ja, das gefällt uns beiden sehr gut.

Th: Vielleicht ist das die Ebene, die...

Kl: ... sie versteht?

Th: Ja, wo sie jetzt einen Zugang bekommt.

Kl: Ja.

Th: Dann müsste das Gesicht von dem kleinen Kind jetzt aber wieder jünger werden.

Kl: Ja, das ist jetzt wieder jung.

Th: Kann Deine Mama Dich jetzt als kleines Kind wahrnehmen?

Kl: Ja! Sie sieht wie ich in diesem Raum herum tolle und ich steck sie richtig an: Sie will jetzt genauso mit wurschteln, mit pflanzen - das ist ja sowieso ihr großes Hobby, sie hat so eine grüne Hand gehabt. Ich denke, sie musste es bildlich sehen: Dass man, wenn man Hand anlegt, gedeihen kann.

Th: Gut. Hol Deinen Vater mit dazu und guck wie der darauf reagiert!

Kl: Ach, der setzt sich jetzt erst mal hin und schaut zu wie wir buddeln. So hat er sich’s ja vorgestellt, dass die Mutter mit dem Kind auf eine ganz liebe Art und Weise umgeht, dass etwas entsteht, das wollte er von Anfang an. Er muss nicht mit rum buddeln, es stört auch nicht, dass er da ist – früher war es immer ein bisschen unangenehm, wenn er gekommen ist, weil er dann häufig Stress verursacht hat – aber jetzt setzt er sich ganz ruhig hin und schaut einfach zu, wie wir beide in unserem Element sind, und harken und pflanzen und so.

Th: Was ist mit Deinem Bruder? Bring den mal herbei! Guck mal, wie der sich integriert, auch mit Deinen Eltern, das ist ja mal spannend, das zu sehen.

Kl: Hm. Mein Bruder setzt sich gerade zu meinem Vater hin und will auch beobachten, doch da sagt die Mutter „Nee, nee, Du kommst jetzt mit hierher und pflanzt auch mit!“, und das macht er auch glatt, denn er hat ebenfalls so eine grüne Hand. Der einzige, der jetzt die ganze Sache so ein bisschen betrachtet, ist mein Vater, aber das nimmt ihm keiner übel.

Th: Das ist vielleicht nicht so seine Welt, er nimmt sich raus und beobachtet. Aber er ist wohlwollend?

Kl: Ja, er ist wohlwollend.

Th: Das ist jetzt eine harmonische, glückliche, aktive Familie – das kann man so sagen, nicht?

Kl: Ja. Jetzt müssten wir eigentlich nur noch wissen, ob die Mutter auch hinter mir steht.

Th: Genau! Frag sie!

Kl: Mutter, kannst Du jetzt hinter mir stehen? Du hast gesehen wie wichtig es ist Hand anzulegen, damit die Pflanzen schön wachsen und gedeihen können. Der Gärtner legt die Grundlagen. „Ja, unter dem Aspekt stimmt das, und ich wollte Dir das auch nie vorenthalten, aber ich habe es immer so ein bisschen in Konkurrenz gesehen, ich war ein bisschen neidisch auf Dich, aber... es braucht keinen Neid, auf was denn? Das ist nicht nötig. Wenn ich Dich stützen kann, damit Du wachsen kannst, dann hab ich meine Aufgabe erfüllt.“

Th: Na das klingt doch alles ganz gut! Frag mal das innere Kind, ob es noch irgendwas braucht, oder ob es nun gedeihen kann, ob es so o.k. ist.

Kl: Inneres Kind, brauchst Du noch irgendwas? Kannst Du so gedeihen? Ja, es ist in sich gekehrt, es ist zufrieden.

Th: Dann geh Du, als heutige Ilka, zu dem inneren Kind und lade es ein, einfach ein bisschen in Deinem Leben dabei zu sein. Also diese Fröhlichkeit und Lebendigkeit wieder zu leben, da zu sein, sich zu freuen usw. Guck mal, ob es das annimmt, und sich mit freut.

Kl: Ja, es will auch etwas zum Wachsen bringen, mit mir, jetzt. Es will einen Samen aussäen.

Th: Dann könnt ihr ja symbolisch den Samen der Heilung auslegen. Für alle Deine Allergien, für Deinen Brustkrebs, was noch hängt, für Deine Lebensenergie – damit es lebendig, fröhlich, und im besten Sinne friedlich wird, mit allen Qualitäten, die ein Kind hat, wenn es auf die Welt kommt.

Kl: Ja. Das gibt der erwachsenen Ilka sehr viel mehr Ruhe.

Th: Das innere Kind ist normalerweise die Quelle für die Lebensenergie, aber auch für die Zentriertheit des Daseins, als eine Art Selbstverständlichkeit. Denn, wenn Du als Kind akzeptiert wurdest, wenn Du erfahren hast, dass sich jeder freut, weil Du da bist, dann hast Du ein ganz sicheres Zuhause. Und das drückt sich in Deinem Leben heute aus. Deshalb ist die Arbeit mit dem inneren Kind so wichtig und deshalb war es auch schön, dass das Thema heute von selbst gekommen ist.

Kl: Dieses innere Kind ist jetzt in mir so der Ruhepool, der alles hat, was er braucht.

Th: Sehr gut. Zusammen mit der Lebensenergie von gestern... ach ja, nimm doch das innere Kind mit in diesen Raum, wo das Feuer brennt und die Bank ist – dann können wir das alles miteinander verbinden. Guck mal, wie das Kind sich da bewegt oder sich aufführt.

Kl: Ja, das Kind setzt sich auf die Bank und dann will es gleich an den Ofen gehen und ein Stück Holz nach legen.

Th: Oh ja, d.h. es heizt auch noch ein bisschen ein! *lacht*

Kl: Ja, das ist die erste wichtige Handlung. Und dann setzt es sich wieder auf die Bank und will einfach nur dem Feuer zuschauen, will sich daran erfreuen, wie es sich so voll entfacht.