DemoRLeg DEMONSTRATIONSSITZUNG

Informationstag 12. Februar 2006
Thema: Restless Legs


Th.- Gut, es gibt nur eine einzige Tür, dann können wir ja gar keine andere nehmen. Also guck mal, ob da was draufsteht oder ob du was draufschreiben willst.
Kl.- Aber ich glaub, ich brauche doch mein Hörgerät. Ich verstehe dich nicht richtig. (Das wird der Klientin gereicht, und dann geht es weiter.)
Kl.- Jetzt ist es ok.
Th.- Ok, gut, dann sei mal unten vor dieser Tür und sag mir mal, wie die aussieht. Du hast mir gesagt, es ist eine alte Tür.
Kl.- Ja, eine alte Tür, so verwittert schon das Holz.
Th.- Genau.
(Zu den Teilnehmern:) Wenn das mehrere Türen wären, dürfte sie sich eine aussuchen, aber so müssen wir die nehmen, die da ist. Guck mal, ob da was draufsteht.
Kl.- Nein, es steht nichts drauf.
Th.- Wir könnten was drauf schreiben, aber wir könnten auch einfach gucken, was dahinter ist. Ist das ok?
Kl.- Ja, das ist ok.
Th.- Bist zu bereit, diese Tür zu öffnen?
Kl.- Sie ist ein bißchen schwierig zu öffnen, sie hängt ja so windschief.
Th.- Dann öffne sie jetzt. (Türquietschen wird eingespielt.) Ok, was siehst du, was ist da?
Kl..- Alles neblig.
Th.- Ja, geh mal langsam so rein, spür mal den Fußboden, und sag mir mal, wie der aussieht und wie du ihn fühlst.
Kl..- Also, ich steh da jetzt in der Tür, aber ich weiß überhaupt nicht, ob da überhaupt ein Fußboden ist.
Th.- Geh doch mal mit dem Fuß so ein bißchen rein, dann siehst du ja, ob es runtergeht oder nicht. Klar, wenns neblig ist, siehst du nicht viel. Also geh mal ein bißchen vorsichtig.
Kl.- Also, ich hab jetzt den Fuß so ein bißchen runter, da ist nichts.
Th.- Da ist nichts?
Kl.- Da ist nichts.
Th.- Also, du hast die Tür auf, und da ist ein Abgrund.
Kl.- Das scheint irgendwie in der Luft zu hängen.
Th.- Das ist schon ein heftiger Einstieg, kann man schon so sagen: Die Frau hat keinen Boden unter den Füßen. Gut, guck dich mal um, was du wahrnimmst außer dem Nebel. Gibt es irgendwas, was du wahrnimmst? Außer daß gar kein Boden da ist offensichtlich. Ist es eher dunkel oder hell?
Kl.- Hell, neblig, ganz neblig, und ich weiß, da ist kein Boden. Das hängt irgendwie in der Luft.
Th.- Gut. Das ist schon ziemlich krass, wenn kein Boden von Anfang an da ist. Aber wenn es so ist, können wir ja, müssen wir ja damit leben. Das ist ja so. Guck mal, was du damit machen willst.
Kl.- Also, ich hab mich da mal so, unter der Tür ist was, da ist irgendwie so Metall oder was, da kann man sich draufsetzen. Und dann hänge ich mit den Beinen runter und merk eben, es ist kein Boden da.
Th.- Kannst die Beine baumeln lassen. (Kl. ja) Gut, jetzt weißt du natürlich, daß du in deiner Innenwelt zuhause bist: Das ist das Bild des Apfels, nicht der Apfel. Du könntest, wenn du willst, einfach springen. Das würde nichts anderes bedeuten, als dich fallen zu lassen. (Kl. ja) Wenn du mutig bist, mach es. Kann ja nichts passieren. Was willst du machen? (Kl. ok) Bist du bereit?
Kl.- Ja.
Th.- Dann lass dich mal fallen.
Kl.- Also, ich stehe jetzt erst mal auf
Th.- Bungeespringen in der Innenwelt, ohne Seil. Da soll mal einer sagen, es wär langweilig in der Innenwelt. Guck mal, wo du hinkommst, was passiert?
Kl.- Ja, das hab ich gemacht. Ich bin gesprungen.
Th.- Guck mal, wo du gelandet bist.
Kl.- Ja, ich schweb so in der Luft rum, also in dem Nebel.
Th.- Guck mal, ob du vielleicht sogar steuern kannst, so ganz schnell oder du schwebst, hast es im Griff.
Kl.- Ich könnte steuern.
Th.- Dann machs mal. Geh mal ein bißchen nach links. - ich weiß nicht, ob du einen Harry Potter Film gesehen hast?
Kl.- Ja, so ungefähr gehts - ohne Besen.
Th.- Ohne Besen, ja. Das heißt also, wenn du dich fallen lässt, behälst du immer noch so die Regie, kannst machen, was du willst. (Kl. ja) Gut, dann steuer doch mal ein bißchen nach oben und nach unten, nach links und nach rechts oder wo du hinwillst. Und sag mir mal, wenn sich was verändert.
(Zu den Teilnehmern: Ist ja kein stabiler Gleichgewichtszustand, da muss sich ja irgendwas tun. Ich warte, bis sich was tut.)
Kl.- Also, ich ich steuer so ein bißchen herum. Ich weiß nicht, wie es funktioniert. Ich weiß nicht, wie ich das steuer, aber es funktioniert (Th. ja) Aber es ist nur Nebel, nur Nebel - ob ich nach oben oder nach unten, ob ich nach links oder nach rechts , es ist immer nur Nebel!
Th.- Ja. Das heißt also, du siehst es nicht. Jetzt könnten wir schon mal fragen: Was hat das mit deinem Leben zu tun? Oder frag mal den Nebel: Hast du ne Botschaft für mich? Oder frag mal den Nebel: Was vernebelst du? Guck mal, was du machen willst.
(Zu den Teilnehmern:) Das ist so, was ich sage: Wir schieben von hinten und gucken, wo wir hinsurfen. - Pause - Ist das ein Zustand, den du kennst in deinem Leben?
Kl.- Ich merk jetzt, der Nebel lichtet sich , kann sich lichten, und dann sehe ich, ich bin ja in der Luft, so Landschaften, grüne Landschaften. (Th. ja, ok) Die sind aber weit weg.
Th.- Ok. Da du ja steuern kannst, guck mal, ob du da runter willst oder auch, wo du hinwillst. (Zu den Teilnehmern:) Auch wieder: Ich lass sie selbst entscheiden, will sie runter oder nicht runter.
Kl.- Hmmm, ja da hinten ist so ein dunkler Wald, also wenn überhaupt, dann steuer ich zu diesem Wald. (Th. genau) Mmm.
Th.- Genau, beschreib mir mal, was du wahrnimmst
Kl.- Ok, ich bin jetzt in dem Wald, und da ist eine Lichtung (Th. ja), und da steuer ich runter. (Th. ja) Und da leg ich mich hin.
Th.- Ok, wie fühlt sich das an? Angekommen zu sein? Wieder Boden unter den Füßen zu haben, dort zu sein?
Kl.- Das ist so wie: Ich kann beides, ich kann schweben, ich kann aber auch - da ich ja überall hinsteuern kann - kann ich, wenn ich will, Boden haben (Th. ja) , und ich kann auch in der Luft rumfliegen.
Th.- Ist das sowas, was dir vertraut ist, oder ist das eher jetzt neu? (Kl. nöö) Das ist dir vertraut. (Kl. ja) Das entspricht auch so ein bißchen deinem Leben.
Kl.- Nein, ich fühl das, ich kann das, wenn ich will: Das ist mir vertraut.
Th.- Das ist dir vertraut. Ja, gut. Dann guck doch einfach mal, was du auf der
Lichtung solltest. Dann offensichtlich ist das das erste konkrete Bild...
Kl.- Also offensichtlich bin ich allein. Und da will ich auch allein bleiben.
Th.- Ja. Ja. Das ist eine Aussage. Wer - bitte schön - dürfte nicht auftauchen? heißt das auch.
Kl.- Es sollte möglichst (betont:) n i e m a n d auftauchen. Niemand.
Th.- Gut, dann gucken wir jetzt doch mal: W e r auftaucht.
(Zu den Teilnehmern:) Das wird ja jetzt spannend: Wir wollen ja immer in den Schatten rein. Wir wollen ja nicht gucken, was sie will, sondern was sie vermeidet.
Also, wer dürfte nicht auftauchen? Wer taucht auf? In dem Moment, wo ich dran denke, ist er ja da.
Kl.- Schweigen, tieferes Atmen.
Th.- Er ist schon da, die Person ist schon da.
Kl.- Also, kurz war mal meine Mutter da
Th.- Ja, ist schon klar, schon haben wir das erste Einstiegsbild.
(Zu den Teilnehmern:) Das meine ich mit Surfen: Wir geben nichts vor, trotzdem, das Unterbewusstsein sagt, das will ich alles nicht. Und damit weiß sie, was sie nicht will, und zack! ist das Bild da. Ja, wie ist denn die Mama da?
Kl.- Meine Großmutter auch.
Th.- Oh ja. Guck doch mal, wie die beiden auftauchen, welchen Gesichtsausdruck haben sie? Das ist nämlich spannend: Welche Atmosphäre bringen sie mit?
Kl.- Hm, es ist so ganz eigenartig. Die sehen mich gar nicht.
Th.- Aha, ok, du siehst sie?
Kl.- Ich sehe die, aber die sehen mich nicht.
Th.- Gut, dann beschreib mir mal, wenn du die so beobachtest
Kl.- Och, sie sehen so ganz vergnügt aus.
Th.- Hm, denen geht es gut?
Kl.- Ja, ja, denen geht es gut.
Th.- (Zu den Teilnehmern:) Das ist schon spannend, denn das, was sie erzählt, ist ganz relevant: Die sehen sie nicht, aber sie sieht sie.
Guck doch mal, was weiter passiert. Ich hab ja schon eine Vermutung........aber die will ich dir jetzt nicht überstülpen. Guck mal, was passiert, was machst du jetzt?
Kl.- Ich beobachte die einfach.
Th.- Gut, beobachte sie mal.
Kl.- Ich mein, dadurch, daß die mich nicht wahrnehmen, da können die auch dableiben.
Th.- Ah ja, was wäre, wenn die dich wahrnehmen würden?
(Zu den Teilnehmern:) Das sagt sie nämlich damit.
Kl.- Die sehen mich nicht. Die können mich gar nicht sehen.
Th.- Was wäre, wenn die dich sehen könnten?
Kl.- Sie würden erschrecken.
Th.- Ja, wenn du das so klar sagst, gibt es ein Erinnerungsbild. Wo hast du sie erschreckt? Du sagst, das kenn ich, das will ich auf jeden Fall vermeiden, das darf nicht noch mal passieren. Lass das Erinnerungsbild mal auftauchen. Wo haben sie sich erschreckt, als sie dich wahrgenommen haben? Lass es mal da sein, das Erinnerungsbild. Wir sind ja beim Surfen, wir wollen ja den Hintergrund deiner Krankheit aufdecken.
Kl.- Sie sind in irgendeinem Raum und unterhalten sich.
Th.- Ja, ok. Und wo bist du? Wie alt bist du?
Kl.- Ich existier noch gar nicht.
Th.- Ja, aus welcher Perspektive siehst du das?
Kl.- Ich weiß es einfach, ich seh das.
Th.- Ja, ich will ja nur mal gucken, siehst du die von oben oder von unten? Wie ist die Perspektive? (Kl. unverständlich) Ich will nur rausfinden, was du meinst mit: Die sehen mich nicht, ich bin noch nicht da. Ist es sowas wie, du liegst als Baby irgendwo in der Ecke, oder bist du als Seele irgendwo da?
Kl.- Nee, ich bin (schweigt)
Th.- Bist du schon auf der Erde?
Kl.- Ich bin noch nicht geboren.
Th.- Ok, das wollte ich ja nur wissen.
Kl.- Aber ich glaube, da geht es um die Schwangerschaft.
Th.- Das heißt also, die Schwangerschaft ist schon da, aber du bist noch nicht geboren, ist das so? (Kl. ja) Das heißt, du bist da jetzt gerade außerhalb und siehst das alles so? (Kl. ja)
(Zu den Teilnehmern:) Ah ja, das Baby kann nämlich wechseln. Das erleben wir immer wieder. Es kann im Mutterleib sein und von da aus spüren, wahrnehmen oder kann auch von außen gucken. Die Seele ist anscheinend überall in dem Moment.
Ja, was siehst du denn? Wie ist es denn für dich?
Kl.- Ich sehe die nur irgendwie reden und tuscheln, und die sind nicht sehr erfreut. Aber so richtig sehen kann ich nicht, ich spür das nur.
Th.- Ja, gut, also was du mir sagst, ist: Meine Mama ist da unten, und die ist schwanger, und offensichtlich bist du das Kind. Die tuscheln, und denen geht es nicht so gut. Und sie sehen dich noch nicht, nicht? (Kl. mm) Hast du ne Ahnung, was sie reden? Hör doch mal hin.
Kl.- Ich denke, es geht um diese Schwangerschaft.
Th.- Jaja, nimm ruhig alles, was kommt, auch die Gedanken, es kann ja alles Fantasie sein. Das können wir ja alles gar nicht unterscheiden. Geh mal ein bißchen dichter.
Kl.- Es geht so da drum: Was machen wir jetzt? Und da ist sehr viel Konfusion. Und jetzt bekomme ich ein unangenehmes Gefühl, irgendwie krieg ich so ein Angstgefühl. Also, ich weiß nicht so richtig, was zwischen denen läuft. So genau kann ich das nicht verstehen.
Th.- Ja, ok, spür mal dein Angstgefühl. Wie ist das? Wie nimmst du das in deinem Körper jetzt hier war?
Kl.- Ja, so hier (vermutlich Handbewegung zu Körperteil ) spür ich das, so einen Druck.
Th.- Was ist mit deinen Füßen?
Kl.- Die haben nichts, da ist nichts.
Th.- Gut, ja, geh einfach mal ein bißchen weiter auf der Zeitachse. Guck mal, was passiert. Was geschieht?
(Zu den Teilnehmern:) Also, ich will da nicht intervenieren, dann würde ich das nämlich stören. Der Unterschied ist, wir könnten da jetzt schon............
Kl.- (unterbricht mit erhobener Stimme:) Also ich seh immer nur so einen Raum, und jetzt sehe ich, der Raum ist sehr hell. Also hell von der Birne, die oben ist. Und ich sehe eigentlich nur so einen Schirm, einen Lampenschirm, und es ist hell und ziemlich ruhig, sehr still.
Th.- Gut, dann spür mal von dir aus: Hast du eine Attraktion zu der Mama oder zu den beiden? Wo zieht es dich mehr hin, gibt es eine Anziehung? Gibt es eine Attraktion?
Kl.- Nein, nein, nein, ich wollte lieber wieder verschwinden eher.
Th.- Ah ja, warum machst du es nicht?
Kl.- Das geht ja nicht.
Th.- Was hält dich?
Kl.- Ich bin doch schon in dem Bauch gefangen.
Th.- Es gibt Tausende von Babies, die hauen trotzdem wieder ab. Die haben keine Lust mehr, dann gibt es ne Totgeburt, und das wars. Ich will nur wissen , spür mal genau hin, was zieht dich runter?
Kl.- Irgendwie krieg ich Ärger, ich krieg auch Wut!!
Th.- Ja!!! Und die hält dich! (Kl. ja) Es muss ja irgendeinen Grund geben, warum du runterkommst. Gut, guck mal, was weiter passiert. Geh mal auf der Zeitachse weiter.
(Zu den Teilnehmern:) Wir könnten jetzt schon intervenieren, wir könnten schon reingehen. Aber damit würde ich die Realität verändern. Aber ich will ja erst mal wissen, wie ist der Zusammenhang? Der ist ja schon fast klar, aber sie soll ja drauf kommen.
Geh mal ein bißchen weiter auf der Zeitachse und guck mal, was passiert. Da bindet dich offensichtlich Ärger. Du bist stinkig auf deine Mama, du bist wütend, die will dich nicht.
Kl.- Und ich bin trotzig. So jetzt will ich gerade.
Th.- Ah ja, so die Babies, ( lachend:) merkt ihr, wie die auf die Welt kommen: Die haben keinen Bock, wollen ihre Eltern nicht. Aber ich komm trotzdem, und schon geht es los. Wer Kinder hat, kann das ungefähr nachvollziehen.
Gut, dann guck doch mal, was weiter passiert. Nimmt deine Mama dich an? Ändert sich was? Ist die bockig? Was passiert mit ihr? Guck einfach hin. Oder deine Oma?
Kl.- Ich falle irgendwo hin.
Th.- Du fällst irgendwo hin. Ist das sowas wie Geburt jetzt? Oder was passiert?
(Zu den Teilnehmern:) Das hab ich nur geschlossen aus dem, was sie eben erzählt hat. Ich machs ein bißchen kürzer.
Ja, gut, guck mal, was passiert.
Kl.- Ja, irgendwie sehe ich nichts. (Th. ja) Aber das ist so eigenartig, ich sehe mich gleichzeitig auch von oben.
Th.- Ja, das ist sowas wie: Ich versuche es mal so zu erklären: Du bist offensichtlich gerade auf die Welt gekommen und guckst dich von außen an. Und du bist wie im Schock. (Kl. mm) Der Teil hat auch keine Lust, auf die Welt zu kommen. Ist das sowas? Ich will da nicht hin. Wo ist Mama? Wo ist Mama? Wo ist deine Mama? Nicht anwesend? Will dich nicht.
Kl.- schweigt
Th.- Ist das sowas wie, der Teil will nicht auf die Erde, die Mama will dich ja auch nicht?
Kl.- Nein, das ist es nicht.
Th.- Dann erklärs mal, spürs mal.
Kl.- Das ist sowas wie, was will dieser Trotz da? (Th. ja) Dann soll sie es doch bleiben lassen.
Th.- Du hast es vorhin schon mal erklärt. Du hast es schon mal gespürt. Ist es sowas, was du kennst, oder ist das etwas, was soo deutlich noch nicht da war? Nur zum Verständnis jetzt für uns.
Kl.- Also, ich kenne den Zug von mir, daß ich jetzt gerade! sage.
Th.- Das ist ein Thema, das zieht sich durch dein Leben durch, nicht? (Kl. ja) Denn das ist meistens so, denn wenn so ein Thema da ist, dann ist das überall selbstähnlich.
Kl.- Aber außerdem ist auch gleichzeitig solche Hilflosigkeit da.
Th.- Ja, da ist ja ein hilfloses Baby, wo die Mama nicht da ist. Eigentlich müsstest du nach ihr rufen, damit sie dich hört. Was lässt dich still sein? Hilflosigkeit oder Trotz?
Kl.- schweigt
Th.- Oder Traurigkeit? Irgendwas lässt dich still sein.
Kl.- Ja, ich weiß noch nicht so recht.
Th.- Du hast am Anfang erzählt, so als Einstiegsbild: Die sehen dich nicht. Ist das genau der Zustand jetzt: Du bist ganz still, du bist in den Trotz gegangen,du bist rausgegangen aus deinem Körper? Die sehen dich nicht, die denken, du bist gar nicht da oder tot oder was auch immer? Oder die warten, daß du stirbst, wieder gehst?
Kl.- (sehr leise) Mm.
Th.- Ja. Ist das so ein bißchen wie: Fortlaufen wollen und nicht können?
Kl.- Mm.
Th.- Ist es das, was du immer nachts mit deinen Beinen machst? Du bist wach, und du willst wegrennen, und es geht nicht.
Kl.- Ein bißchen. Dieses Resignative, ja.
Th.- unverständlich .....denn wenn du laufen könntest, heißt das ja, du willst weg. Weglaufen, nichts wie weg hier. (Kl. mm) Aber es nützt ja nichts, du kannst ja nicht als Baby laufen.
Kl.- schweigt
Th.- Das heißt aber auch: Jedes Mal, wenn du dich ganz tief fallen lässt, kommt die Situation hoch: Hilflos, Trotz, die wollen mich nicht. Das muss verdammt wehtun auch.
Kl.- Aber dann kommt auch so: Ich kanns trotzdem auch, ich kanns ja auch alleine. (Th. ja) Ja, und ich glaube, da fange ich an zu schreien. (Th. ja....ja) Aber aus W u t eher, und aus Trotz, ja.
Th.- Ok, wenn du so ein tiefes, klares Muster hast, dann muss sich das in deinem Leben irgendwie immer wieder selbstähnlich wiederholen. Geh doch mal direkt hin, in dein Leben, und sag mir mal, was ist selbstähnlich in deinem Leben gelaufen. Kennst du solche Situationen? Wo du weglaufen willst, und das nicht gehst, wo du still bist oder schreist oder was auch immer, ausreißt? Was ist selbstähnlich, du weißt es selbst am besten. Welche Szene kommt hoch? Welches Bild kommt hoch? (Kl. hmm) Welches Erinnerungsbild kommt jetzt sofort hoch?
Kl.- Auch wieder meine Mutter, und ich soll was essen, was ich nicht mag. Und ich esse nicht, und sie schlägt mich. Und je mehr sie schlägt, desto trotziger werde ich.
Th.- Das heißt, du musst eine ganz große Stärke entwickelt haben, das alles gut zu überstehen, trotz allem. Trotz ist ja eine Stärke auch. Niemand kann mich zerstören, heißt das ja auch.
Kl.- Ja, das war so: Jetzt gerade nicht (Th. ja), und zwar immer dann, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle.
Th.- Ok, guck mal weiter in deinem Leben, wo tauchen noch solche selbstähnlichen Momente auf? (Kl. pff) Einfach das Nächste nehmen , was kommt, einfach das, dieses Grundmuster, die Bewältigungsstrategie, wie es so schön heißt. Einfach das Nächste.
Kl.- Die Schule, ich hab so nen Auschlag gehabt, so etwas Juckendes, und hab mich immer gekratzt. Und dann hat sich das entzündet, und dann haben die Kinder mir “Eiterpocken” nachgerufen.
Th.- Dich verhöhnt, verspottet (Kl. ja), dir wehgetan, du bist nicht angenommen worden.
Kl.- Ja, und dann habe ich auch nicht mehr mit denen geredet, hab auch nicht mehr mit den Lehrern geredet. Ich hab mit niemand mehr geredet.
Th.- Hast dich innerlich zurückgezogen. (Kl. ja) Wieviel Jahre?
Kl.- Also,...ich glaube, 3 Jahre, nicht mehr geredet. Mit meiner Mutter dann schon, aber ich hab draußen nicht mehr geredet, nur das Notwendigste. Und dann hab ich gemerkt, daß die anderen sich ärgern, wenn ich nicht rede.
Th.- Und dann hast du sie gehabt. (Kl. mm) Ja. Das hat dir gut getan. (Kl. mmmmm!) Dann hattest du die Macht.
Kl.- Später auch - ja, jetzt kommt noch ein anderes Bild - später auch im Internat, wenn ich irgendwas gemacht hatte, was denen nicht gepasst hatte. Das waren Nonnen, und das war ganz schön in dem Internat, aber dann hab ich sie nur angelächelt. Ich hab nichts gesagt, ich hab nur gelächelt. Die eine hat mich geschüttelt, und ich hab gemerkt..............
Th.- Die kriegt dich nicht.
Kl.- Die kriegt mich nicht!
Th.- Du bist stärker als sie. (Kl. ja) Ja, da kann dich auch niemand erreichen. Das geht nicht. Da kann auch niemand mehr Macht über dich haben.
Ok, ja, geh mal weiter in deinem Leben, guck mal, was noch selbstähnlich ist, was noch dazugehört.
Kl.- Ach ja, es war im Kinderheim. Das war früher. Ich war im Kinderheim, und das war grässlich.
Th.- Wie lange warst du - jetzt einfach mal eine Informationsfrage - in welchem Alter warst du im Kinderheim?
Kl.- Mit zwölf.
Th.- Bist du zum ersten Mal reingekommen mit zwölf? (Kl. mm) Guck mal, welches Bild sofort da ist.
Kl.- Ja, das war auch, ich weiß nicht, die wollten was ....ich weiß nicht, warum diese Erzieherin mich ärgern wollte.
Th.- Was wir jetzt noch machen können - ich denke, es sind alles selbstähnliche Momente -
Kl.- Ja, das ist alles ganz genau dasselbe.
Th.- Frag sie doch mal, die Erzieherin, ruf sie mal rein und frag sie mal, warum sie dich ärgern wollte. Kann man ja fragen. Ruf sie mal rein und frag sie mal. Das ist ja das Innenweltbild, das Gedächtnisbild, das kann man ja fragen.
Kl.- Die Erzieherin?
Th.- Ja, die kann man ja fragen. Hol sie und frag sie: Warum hast du mich früher immer geärgert oder warum wolltest du mich immer ärgern.
Kl.- Sie sagt, na, das hat doch Spaß gemacht mit dir.
Th.- Spaß gemacht, die haben dich gebraucht. Wie ist das für dich, das zu hören?
Kl.- (Tiefes Durchatmen) Also, so schlimm fand ich es nicht.
Th.- Du kennst Schlimmeres?
Kl.- Ja, ich kenn Schlimmeres.
Th.- Sag ihr das ruhig mal. Red mal mit der Nonne oder wer das war: Ach so schlimm war das ja nicht. Ich kenne Schlimmeres. Sags ihr mal direkt. Sprich sie mal ruhig an. Und mach es ruhig laut, dann ist die Wirkung höher. Machs jetzt einfach mal ganz direkt: Lass das Bild da sein und sagt es ihr. Und dann gucken wir mal, wie die reagiert.
Kl.- Ich hab die doch auch beschimpft dann............
Th.- Jetzt erzählst du mir eine Geschichte. Sags ihr mal direkt, genau das ist der Unterschied.
Kl.- Also, so schlimm war das nicht.
Th.- Ja, und guck mal, wie sie reagiert. Kann sie es annehmen? Weiß sie das, war das so üblich? Guck mal, wie sie reagiert.
Kl.- Sie lacht, denn im Grunde, deshalb hatte ich ja auch hier in diesem Heim so einen Sonderstatus: Ich war wer.
Th.- So die Unbändige, nicht Bezwingbare, sowas?
Kl.- Jaa, erstens die, und dann war ich auch die einzige in diesem Heim, die in eine normale Volksschulklasse ging. Alle anderen waren in der Sonderschule.
Th.- Gut, wir wollen aber auch mal gucken, ob wir schon ein bißchen was verändern können. (Kl. ja) Geh doch mal zurück in dieses Hauptbild, was aufgetaucht ist, dieses 1. Bild: Die sehen dich nicht. Deshalb ist das ja alles so, wie es ist, und deshalb hat es sich so entwickelt. (Kl. mm) Du könntest jetzt was anders machen. Du könntest eingreifen, kannst Veränderungsarbeit machen. Geh da doch noch mal hin und mach mal was anders. Guck mal, was du anders machen willst.
Kl.- Ja, ich würde die gerne an einen Tisch holen.
Th.- Ja, genau, mach das. Hol sie mal herbei, he, kommt mal her, ihr Zwei oder....sind sie jetzt da? Wo bist du?
Kl- Ich bin wieder auf der Wiese, auf dieser Lichtung, da sind die ja.
Th.- Ja, genau, auf der Lichtung, und da sind sie, und haben dich noch nicht bemerkt. Und du würdest sie gerne an einen Tisch holen, und dann mach das mal.
(Zu den Teilnehmern:) Ich nehme jetzt die Bilder als Realität in ihrem Kopf, und da machen wir was Neues. Das ist dann eine Realitätenveränderung in ihrem Kopf. Mehr ist das nicht.
Kl.- Mm, ok.
Th.- Guck mal, ob die kommen, wenn du sie rufst.
Kl.- Ja, die kommen.
Th.- Sag mir mal, wie der Gesichtsausdruck ist.
Kl.- Ernst...
Th.- Die haben schon ne Ahnung, worum es geht, nicht?
Kl.- schweigt
Th.- Guck mal, was die sagen, oder was du ihnen sagen willst.
Kl.- Die sagen, es ist alles so gelaufen, wie es den Umständen entsprechend war .
Th.- Klar, keiner kann was dafür, der liebe Gott hat alles geschaffen, ich weiß.
Kl.- Wir hätten es zwar gern gehabt, daß du nicht am Leben bist, aber...........
Th.- Die konnten dich ja nicht umbringen, ist es sowas?
Kl.- Genau.
Th.- Schon Scheiße, solche Mama zu haben, solche Oma zu haben, nicht?
Kl.- Naja, auf der anderen Seite: Es war Krieg. Ich kann das auch gut verstehen.
Th.- Sag ihnen das mal. (dann leise lachend:) Sag ihnen mal: Mama, ich kann das gut verstehen, daß du mich umbringen wolltest. Es war ja Krieg. (Kl. mm) Sags ihnen mal und guck mal, wie sie reagieren. Sags mal richtig laut, denn dann ist dein Unterbewusstsein beteiligt, dein Ohr hört das. Vielleicht hat auch deine Ohrschwäche damit was zu tun “nicht hören wollen”, vielleicht, keine Ahnung.
Kl.- Also, ich kann das gut verstehen, als du gemerkt hast, daß du schwanger warst, daß du gehofft hast, ich komme gar nicht zur Welt, oder wenn, daß ich wieder schnell von der Bildfläche verschwinde. Das kann ich gut verstehen.
Th.- Mm, guck mal, was ankommt, wie reagiert sie darauf?
Kl.- Also, nicht so richtig, sie sagt nichts - es arbeitet in ihr
Th.- Was sagt sie?
Kl.- Sie sagt, es war mir alles zu viel.
Th.- Ja, wie reagiert deine Oma?
Kl.- Also, ich glaube, die hätte mich schon eher umgebracht.
Th.- Dann sags ihr mal direkt, und guck mal, wie sie reagiert.
Kl.- Also, Oma, ich glaube, du hättest mich genauso ertränkt wie die kleinen Hunde, die ich dir gebracht habe.
Th.- Guck mal, wie sie reagiert.
Kl.- Die ist auch trotzig, kriegt ein bißchen harten Gesichtsausdruck.
Th.- Sag ihr das ruhig mal: Du bist auch trotzig.
Kl.- Du bist auch trotzig, und du hättest es auch gemacht.
Th.- Ja, andersrum, jetzt fragen wir sie: Hätte sie es gemacht? Sie soll Ja oder Nein sagen. Frag sie mal ganz direkt, und guck mal, ob sie nickt oder mit dem Kopf schüttelt. Mach das mal.
Kl.- Ja, sie hätte es gemacht.
Th.- Sie nickt? (Kl. ja) Mach jetzt noch mal was anderes. Sag ihr, du hast eine Krankheit , daß du nachts nicht schlafen kannst. Dann fangen deine Füße an zu zittern und du musst laufen. Frag sie mal, ob sie was damit zu tun hat. Ja oder Nein? Guck mal, was sie sagt.
Kl.- Sie sagt, sie hat nichts damit zu tun.
Th.- Stell die Frage und hör mal, was sie sagt.
Kl.- Achso, ich soll laut fragen.
Th.- Ja, nicht denken, was sie denkt. Das ist ein Unterschied. Hast du was damit zu tun, daß ich nachts immer diese Anfälle kriege oder wie du das bezeichnest.
Kl.- Hast du was damit zu tun, daß ich diese unruhigen Beine hab?
Th.- Ja oder Nein, und dann guck, ob sie nickt oder mit dem Kopf schüttelt.
Kl.- Ja oder Nein?
Th.- Was sagt sie, oder was macht sie?
Kl.- Sie sagt: Nein.
Th.- Ok, dann frag deine Mama.
Kl.- Hast du was damit zu tun? Sie sagt: Ja.
Th.- Ah ja, Mama hat was damit zu tun. Was hat sie denn damit zu tun? Frag sie mal, ob sie was weiß davon, oder ob sie nickt.
Kl.- Weißt du was davon? Was du genau damit zu tun hast? Nein, sie sagt: Nein.
Th.- Sie weiß nicht, warum, aber sie weiß, daß sie was damit zu tun hat. (Kl. ja) Gut, ok. Da müssen wir was ändern, das ist klar. Das ist so eingebrannt, eingefahren, das ist eine Realität im Kopf geworden, deshalb ist es so, wie es ist. Also müssen wir das ändern dieses System, so diese Muster, wenn man so will.
So, dann frag mal deine Mama und deine Oma, ob die bereit sind, dir zu helfen, die Krankheit aufzulösen. Wir wollen mal gucken, wie die Bereitschaft ist. Es kann ja sein, daß sie sagen, wir wollen gar nicht. Frag sie mal, ob sie die Bereitschaft haben. Was immer die für Scheiße gebaut haben, ist jetzt mal egal. Wollen sie dir helfen, Ja oder Nein?
Kl.- Auch wieder laut?
Th.- Ja, laut. Denn dann kommt die Antwort als Reaktion .
Kl.- Also, seid ihr bereit, mir da zu helfen?
Th.- Guck mal, ob sie mit dem Kopf nicken oder mit dem Kopf schütteln.
Kl.- Die bilden eine Einheit.
Th.- Die bilden eine Einheit, ja. Ok, du bist krank, das ist dabei rausgekommen, und deine Oma und deine Mama helfen dir nicht. Wie ist denn das für dich?
Kl.- Hm.
Th.- Das ist schon Scheiße, nicht?
Kl.- Das ist Scheiße, ja.
Th.- (empathisch, leise lachend) Das kann man wirklich so sagen: Nicht mal die Mama ist auf deiner Seite und will, daß du gesund wirst. Kann man das so sagen?
(Zu den Teilnehmern:) Das hat alles mit der Realität nichts zu tun. Das hat aber eine Wirkungswirklichkeit in ihr. Das hat sich so gebildet aus ihrem Glauben, ihren Meinungen, alles mögliche. Deshalb wirkt es auch so, wie soll da Heilung passieren? Uhh.
Was machen wir jetzt damit? Was würdest du am liebsten tun?
Kl.- ( schweigt, dann flüsternd) Ich versteh das nicht.
Th.- Ok, verstehen ist schwer. Die eigene Mama hilft nicht. Guck mal, was würdest du am liebsten tun, was ist es?
Kl.- Irgendwie müssen die ja was davon haben, daß die mir nicht helfen, nicht?
Th.- Ja, ja, die wollten dich wahrscheinlich auch damals....wirklich.......umbringen, ......dann haben sie Ruhe...und es ist alles so verdammt schwierig. Und das hat sich so tief abgespeichert, daß sie dir einfach nicht helfen wollen.
Kl.- Aber die sind doch jetzt beide tot! Können doch Ruhe geben.
Th.- Ja, das ist jetzt die Logik. Aber die Zwei in deinem Kopf sind drin. Das heißt, die Erlebnisse haben in deinem Kopf Bilder gemacht von Großmama und von Mama. Das heißt, nicht der Apfel ist in deinem Kopf, sondern das Bild des Apfels ist in deinem Kopf, nicht? Gut, die Frage ist trotzdem: Was willst du machen? Was willst du mit den beiden machen? Die sind nicht auf deiner Seite. Die wollen dir noch nicht mal helfen. Und die wollen nicht, daß du gesund wirst. Was ist das, was du machen möchtest?
Kl..- Irgendwie muss ich doch von denen loskommen.
Th.- Loskommen, von der Mama loskommen.
Kl..-Von den beiden.
Th.- Von den beiden. Ich würde sagen, es gibt eine andere Möglichkeit. Die sind Bilder in deinem Kopf. Die müssten ja eigentlich auf deiner Seite sein, ja? Du kannst es ihnen sogar sagen, daß sie dir helfen sollen. Und wenn die nicht wollen, dann kriegen die ein bißchen Druck gemacht. Wir haben da so ein wunderbares Instrument entwickelt dafür. Wir könnten denen mal ein bißchen erklären, wie das hier läuft bei uns.
Magst du mal deine rechte Hand ausstrecken? (Th. reicht der Kl. einen Schlagstock.) Guck mal, wir haben hier so ein Ding.
Kl.- Also, das ist (unverständlich)
Th.- Schwierig, ja, ich weiß.
Kl.- Nee, nee, nee. So, wie ich mich verhalten hab, war das ja nicht gerade lieb und nett die Zeit mit meiner Mutter und meiner Großmutter.
Th.- Wieder Verständnis. Deine Mama hat recht.
Kl.- Nee, nee, nee. Also, das verstört mich nicht. Ich denke, genauso wie meine Mutter, als sie mich geprügelt hat, was erreicht hat, erreiche ich das bei denen auch nicht. Die sind aus demselben Holz.
Th.- Genau, deshalb resignierst du,
Kl..- Nee, ich bin nicht resigniert. Ich weiß nicht, ob das der Weg ist. Also, wenn mich jemand prügeln würde, dann würde ich es gerade nicht tun.
Th.- Jaa!! Und genau das sind diese Sachen, wo du sagst, das hat sowieso keinen Sinn, oder ich lehne Gewalt ab, usw. Ich will aber dir ein ganz anderes Experiment zeigen,
Kl..- Aber ich hab gedacht....vielleicht....mein Vater ist ja nie aufgetaucht (Th. ja). Der ist ja jetzt mit denen zusammen, könnte doch ...
Th.- (Zu den Teilnehmern:) Merkt ihr, wie sie die Äpfel mit dem Bild von den Äpfeln verwechselt?
Hier geht es gar nicht um deine Mama, die liegt auf dem Friedhof oder auch nicht. Lebt sie noch?
Kl..- Nee, nee, die leben alle nicht mehr.
Th.- Liegen auf dem Friedhof und vermodern im wörtlichsten Sinne. Hier geht es um die Mama in deinem Kopf; und das ist ein Energiebild, und das könnte ja mal machen, was du willst. Denn ein Teil deines Kopfes untersteht noch nicht einmal deinem Willen, heißt das im Klartext. Guck doch mal hin. Du sagst, Ich. Also ,da gibt es eine Ich-Struktur in dir, und die müsste eigentlich zumindest den eigenen Bildern sagen, was sie machen sollen. Du musst doch Herr in deinem eigenen Hause sein. Das ist deine Innenwelt. Das ist das Bild vom Apfel. Ich kann doch mit dem Bild des Apfels machen, was ich will. Ich kann doch da einen Wurm rein malen, ich kann es verbrennen, ich kann es anspucken. Guck doch mal, es sind Bilder deiner Mama in deinem Kopf, die machen, was sie wollen. Da kannst du jetzt damit experimentieren, ob die machen, was sie sollen.
Kl..- Ach, so meinst du das.
Th.- Ja, so mein ich das. Jetzt hast du es ganz praktisch kapiert - und ihr (Teilnehmer) auch.. Und jetzt nimmst du mal so einen Dhyando (Schlagstock) so nennen wir das, in die Hand und sagst: Bist du bereit, mir zu helfen? Und dann guckst du mal, ob sie nickt oder mit dem Kopf schüttelt. Das Bild in deinem Kopf soll dir helfen. (Th. schlägt animierend auf den Boden) Guck mal, ob es geht. Probier es mal aus. Das ist ein Experiment, du musst es nicht machen. Aber du kannst eine Erfahrung machen.
(Zu den Teilnehmern:) Ich will sie jetzt nicht schieben. Denn je mehr ich schiebe
Kl..- Nee, nee, ich mach das ganz anders. (Th lacht, Worte unverständlich) Ich sag, also...
Th.- Ja, guck mal, ob du es hinkriegst.
Kl..- schweigt
Th.- Wir machen einen kleinen Test. Sag deiner Mama, sie soll mal Kniebeugen machen: Und hoch und runter (Th. schlägt im Takt auf den Boden) und hoch und runter. Guck mal, ob es geht. Gib dem mal ne Anweisung, dem Bild von deiner Mama und guck mal, ob sie es macht.
Kl..- Das ist doch viel zu albern, Kniebeugen. Also, wenn, dann müsste das etwas ganz anderes ...............
Th.- Das ist ne Ausrede, zweite Ausrede. Ok, mach was, daß du erlebst, daß sie macht, was du willst. Ok, lass dir was anderes einfallen. Lass dir einen Blumenstrauß überreichen, guck mal, ob das geht.
Kl..- Jaaaa, ich lass sie ja schon sich bewegen.
Th.- Ja, nach links 2 m, nach rechts 2 m.
Kl..- Nein.
Th.- Sondern? Mach mal irgendwas, daß du erlebst, daß es geht.
Kl..- Das geht, wenn ich zu ihnen sag, das geht, ja.
Th.- Ja, gut, und nun kleiner Test, lass sie mal Kniebeugen machen.
Kl..- Ja, gut, ich kann sie auch Kniebeugen machen lassen.
Th.- Guck mal, ob es geht. Dann siehst du es ja.
Kl..- Ja, natürlich gehts.
Th.- Ja, jetzt gehts. (Kl. ja!) Oma auch?
Kl..- Oma auch.
Th.- Wunderbar, manche Leute sind dann wach, und dann funktioniert es. Gut, dann frag sie jetzt: Seid ihr bereit, mir zu helfen? Und guck, was sie machen.
Kl.- schweigt
Th.- Also, stell die Frage jetzt laut und guck, wie sie reagieren.
Kl..- Ok. Also, ich will jetzt, daß ihr mir helft.
Th.- Ja! Denn du musst deine Bilder dazu bringen, daß sie dir helfen, damit da eine neue Ordnung reinkommt, damit du deine Krankheit loswirst. (Kl. mm) Anders gehts nicht, warum soll die sonst weggehen?
Kl..- Also, ich hab so viel für euch gemacht, und jetzt seid ihr mal dran.
Th.- Genau!! (schlägt wieder auf den Boden) So ist das jetzt, so läuft das jetzt. Forder sie mal ein, guck mal, was sie jetzt sagen, was sie machen. Nicken sie? (mm) Alle beide?
Kl..- Ja, ich hab jetzt gerade mit meiner Mutter, ja, ich setze die jetzt genau nebeneinander.
Th.- Wunderbar. So, jetzt üben wir das mal.
Kl..- Nee, ich hab die jetzt mal aneinander festgebunden.
Th.- (lacht) Ja, ok, aber guck mal, was du machen musst, du hast sie noch nicht im Griff, du bindest sie fest. (Kl. ja) Ok. Und jetzt sagst du ihnen, da ist ein Baby geboren worden, und das bist du, und es war niemand da bei der Geburt, und die sollen sich um das Baby kümmern. (schlägt hart auf den Boden) Sie sollen da hingehen und das Baby in den Arm nehmen. Ja, jetzt geh mal...
(Zu den Teilnehmern:) Etwas, was sie sich nicht vorstellen kann, weil es ja nicht passiert ist. Also wirklich Freiheit reinbringen, mehr ist es ja nicht. Mein Vorschlag: Du kannst ihnen auch Vorschläge machen. Aber wenn man so drinhängt in der eigenen Schallplatte, fällt einem das so schwer ein (Kl. mm) , daß man da was anderes machen kann, nicht?
Kl..- Was war dein Vorschlag?
Th.- Mein Vorschlag war, daß sie zu dem Baby gehen und sagen, toll, daß du da bist, prima.
Kl..- Nee, ich hab sie schon eine Decke holen lassen.
Th.- Eine Decke, ja, genau. Guck mal, bring die beiden mal dazu, daß sie sich um das Kind kümmern, und guck mal, ob sie es machen. ( Lücke, anscheinend Kassettenwechsel)
(Zu den Teilnehmern:) Und wenn sie dann ihnen sagt, wie das für sie ist, dann ist das ja echt, und dann manifestiert sich das quasi.
Kl..- Es ist jetzt immerhin schon mal warm.
Th.- Es ist schon mal warm. Gut, dann guck dir mal das Baby an, die kleine S., und guck mal, ob die sich freut, ob die lächelt. Nur mal nachgucken. (Kl. mm) Dann sag diesem kleinen Baby mal, du kommst aus der Zukunft , du bist die große S., du hast das alles gemanagest und überstanden. Und du bist jetzt für sie da und hilfst ihr. Du hilfst ihr, damit die Mama sie annimmt, und die Oma, sowas. Sag ihr das mal mit deinen Worten, du kannst das besser formulieren. Und guck, ob das kleine Baby das annimmt, ob es das wahrnimmt. Das ist die Rückkopplung. Und geh hin und red laut, dann hört dein Gehirn das, das ist dann echter. Die Wirkung ist stärker. Geh mal hin zu dem kleinen Kind und red mit ihm, der kleinen S.
Kl..- (leise) Also hör zu, es wird alles gut.
Th.- Es ist ok, wenn du weinen musst. Lass es ruhig da sein, die Tränen. Das ist alles in Ordnung.
Kl..- Du bekommst alles, was du brauchst, und es wird ein schönes Leben.
Th.- Guck mal, wie sie reagiert, wenn du ihr das sagst.
Kl..- Sie wird ruhig (Th. ja), ein bißchen schläfrig.
Th.- Das ist jetzt erlebte Realität für das abgespeicherte Baby, und dann fängt man an, das als Realität wahrzunehmen. Ja.....
Kl..- (schweigt ein bißchen, dann:) Es schläft.
Th.- Dann fragen wir jetzt deine Mama mal, was sie braucht an Qualität - ich sag das jetzt mal so - daß sie das Kind liebt und annimmt. Frag sie mal, was ist das, was sie bräuchte deine Mama, frag sie mal und hör mal, was sie sagt. Also sowas wie - keine Ahnung - Vertrauen, Mutterliebe oder Selbstbewusstsein oder Mut - keine Ahnung. Frag sie mal und hör mal, was sie sagt.
Kl..- Mut und Zuversicht.
Th.- Ok, stell dir mal vor, Mut und Zuversicht, ist ja eine Qualität und ist ja im Universum in unendlicher Menge vorhanden, und da ja alles Schwingung ist, stell dir mal vor, Mut und Zuversicht ist eine Farbe, frag mal deine Mutter, welche Farbe wäre das? Welche Farbe entspricht Mut und Zuversicht? Frag sie und hör mal, welche Farbe sie dir sagt oder zeigt.
Kl..- Gelb und Rot.
Th.- Gelb und Rot, gut. Gelb und Rot ist ja in unendlicher Menge im Universum vorhanden, am Himmel und überall, stell dir einfach mal vor, diese Qualität oder diese Schwingung, diese Farbe fließt so über dein Scheitelchakra in deinen Körper. Oben am Kopf, stell dir so eine Öffnung vor, wo so einfach die Energie reinfließt, also diese beiden Farben. Und lass sie mal so lange fließen (fließende Musik wird eingespielt) diese beiden Farben, bis dein Körper ganz angefüllt ist, bis die Farben von selbst aufhören zu fließen. Das ist der erste Schritt, und dann sag ich dir, wie es weitergeht.
Kannst dus es dir vorstellen, die Farben fließen? (Kl. Mm) Du kannst auch mal spüren oder gucken, wo sie hinfließen, in die Beine oder Arme oder wo auch immer, jaa.Und wenn sie von selbst aufhören zu fließen, dann sagst du mir Bescheid. (Nur die Musik ist zu hören.)
Kl..- Mm, mm.
Th.- Und jetzt lässt du diese beiden Farben nochmal in dich einlaufen, die fließen dann durch dich hindurch, denn du bist ja angefüllt, zu deiner Mama hin, denn die braucht das ja, die Farben Rot und Gelb, diese Qualität. Jaa, lass sie mal weiterlaufen durch dich hindurch wie auch immer sie zu deiner Mama hinfließen, bis sie voll ist, bis die Farben von selbst aufhören zu fließen. (Musik)
(Zu den Teilnehmern:) Das ist das, was wir machen: Ein Bild besteht ja aus Frequenzen, aus Schwingungen, und wir bringen jetzt in die Innenwelt, auf dieses Bild eine andere Farbe drauf, machen eine Rückkopplung und verändern die Mama. Garantiert, die ist anders anschließend, die hat Mut und Liebe aufgenommen, einfach als Energiefarbe, und das Energiebild Mama verändert sich dadurch im Kopf. Dadurch kriegt sie eine neue Mama.
Ok, guck mal, wenn es aufhört zu fließen, dann sagst du mir Bescheid, oder wenn es sich verändert, sagst du mir auch Bescheid. Was nimmst du wahr?
Kl..- Ja, es hat aufgehört.
Th.- Mm, dann guck mal, wie deine Mama jetzt mit der kleinen S. anders umgeht. Wie verhält sie sich? Was passiert? Guck ihr einfach mal zu und sag mir, was du wahrnimmst.
Kl..- Sie hat sie auf dem Arm.
Th.- Ja, wie ist ihr Gesichtsausdruck zum Beispiel?
Kl..- Sie lacht.
Th.- Hast du das Gefühl, sie freut sich? (Kl. mm) Sie hat ein Baby auf dem Arm und freut sich? (Kl. mm) Kannst du sogar mal in das Baby reingehen, aus den Augen rausschauen und dich im Raum umschauen und wahrnehmen, deine Mama ist da und freut sich, daß du da bist? Guck mal, ob es geht. (mm)
Das wäre jetzt eine fundamentale neue Erfahrung als Baby.
Ja, ok was ist jetzt mit deiner Oma, freut die sich von selbst? Oder müssen wir die auch noch bearbeiten? Kann ja sein, die freut sich, wenn die Mama sich freut. Das wissen wir ja nicht. Guck mal, was Oma macht, wie geht es ihr damit?
Kl.- Die kommt so dazu.
Th.- Beobachte sie mal genau. Wie ist die? Wie geht es ihr? Was passiert mit ihr? Guck ihr mal ins Gesicht, die war ja vorhin abweisend, ist sie störrisch, bockig oder sagt nein oder freut die sich mit? Keine Ahnung. Guck mal hin.
(Zu den Teilnehmern) Das ist das, wir dürfen nichts vorgeben, denn sonst verwischen wir die Realität. Das wäre Positives Denken, so Draufschustern. Wir müssen gucken, wie es ist, und wenn es dann so ist, müssen wir was verändern, machen ne Rückkopplung, und dann ändert es sich.
Kl..- Nein, die ist inzwischen auch stolz.
Th.- Gut, die ist inzwischen auch stolz. Wie auch immer, wie ist denn das für dich, wenn du das von außen siehst? Offensichtlich freuen sich Mama und Oma, daß du da bist?
Kl..- Mmm.
Th.- Wie ist denn das für dich? Sag es ihnen. Red mit ihnen. Auch wieder am besten laut, denn dann hören die das auch.
Kl..- Ja, mir gefällt es, daß ich hier bin.
Th.- Ja, wie ist das für die beiden, wenn du ihnen das so ehrlich sagst? Und dich freust. Es gefällt dir.
Kl..- Ja, uns gefällt das auch.
Th.- Ja. Gut.
(Zu den Teilnehmern:) So, jetzt garantiere ich euch eins: Wenn sie jetzt in das erste Bild zurückgeht, wo sie keinen Boden unter den Füßen hatte, weil sie überhaupt nicht erwünscht war, garantiert, jetzt hat sie Boden unter den Füßen.
Geh mal hin, in den ersten Raum zurück, da wo der Nebel war, mach noch mal die Tür auf oder stell es dir vor und sag mir, wie der der Raum aussieht.
Kl..- Der Raum hat einen Marmorboden.
Th.- Marmorboden, hmm, noch ein bißchen kühl, aber stabil. (Kl. ja) Ok, schau dich mal um, wie sieht der aus?
Kl..- Da sind Räume drin, so Gänge und Räume, so ein bißchen Nebel ist da immer noch, so ein bißchen. Aber es ist nicht so, daß man da nichts sieht, (Th. ja), man sieht da genug. Dieser Nebel das ist so wie von Räucherstäbchen so Rauch.
Th.- Ja, ok. Wie findest du es denn da? Wie ist das für dich, das so zu sehen. Wie ist so das Grundgefühl für dich? Oder dein Grundlebensgefühl, wenn du das jetzt so wahrnimmst?
Kl..- Also, der Boden ist schon schön stabil (Th. ja) . Kühl, ja, stimmt. Die Räume sind dagegen ganz anheimelnd (Th. hm, ja), das hat ne Struktur.
Th.- Geh mal - das wäre wieder Rückkopplung machen, Stabilisierung - hol mal deine Mama, deine Oma von damals in den Raum und zeig ihnen mal, weil sie dich angenommen haben, hast du jetzt Boden unter den Füßen. (Kl. mm) Guck mal, freuen die sich oder finden sie das komisch? Zeigs ihnen einfach mal und guck mal, wie die reagieren.
Kl..- Die wollen da jetzt noch einen Teppich ausrollen.
Th.- (lacht) Das ist eine gute Idee. Sie haben es offensichtlich kapiert, daß das Kind ein bißchen Wärme braucht, Atmosphäre usw. Sie tun dafür jetzt wohl alles. Ja, klar.
(Zu den Teilnehmern:) Das sind auch so Effekte bei der Selbstorganisation, auf die kommt man gar nicht. Die würde ich nicht denken können. Die kommen aus dem System heraus, weil es einfach besser passt. In so einem kahlen Raum ist es einfach zu kühl, also fehlt die Wärme, also muss ein Teppich her. Solche Sachen sind immer ganz spannend für einen selbst.
(Zur Klientin:) Wie findest du das denn? Mama und Oma richten dir einen Raum ein, findest das toll, hast stabilen Boden unter den Füßen? (Kl. mm) Und das in einer knappen Session.
(Zu den Teilnehmern:) Wir müssten jetzt natürlich überall noch mal gucken, in der Kindheit, an den verschiedenen Stellen. Es wäre alles dasselbe. Es würde alles dazu beitragen, daß es stabiler wird.
Ich würde jetzt mal sagen, wenn sie das alles aufgeräumt hat, steht sie nachts nicht mehr auf. Warum auch, warum soll sie weglaufen? Sie hat Harmonie in sich, die Mama ist da, sie kann sogar sich nachts fallen lassen, hat Boden unter den Füßen, braucht auch keine Angst mehr zu haben. Dieses Syndrom ist dann, vermute ich, weg. Das muss dann ein Mediziner feststellen, oder du kannst es ja feststellen.
Ob das jetzt schon reicht, weiß ich nicht. Aber es ist nicht auszuschließen.
(Zu der Klientin:) Gut, dann machen wir jetzt mal 5 Minuten, 10 Minuten Pause. Die Session noch ein bißchen nachklingen lassen.
(Zu den Teilnehmern:) Es war jetzt auch ein bißchen viel Technik. Ich hab viel für euch erklärt, das hat ein bißchen eher gestört. Das läuft normalerweise mit weniger Erklärungen ab.
Th.- Heeei, hallo! (zur Klientin, die anscheinend wieder ankommt in der Außenwelt.)
Kl..- Ja, danke!
Th.- Ja, ich danke dir auch. Du hast das toll gemacht, hast dich gezeigt; die Zusammenhänge, die ich erklärt habe, hast du wunderbar toll aufgezeigt. Ich denke, das konnte jeder gut verstehen. Hat sie toll gemacht, nicht?

- Applaus von den Teilnehmern -